urban:eden
Anpassung der Städte an den Klimawandel und die menschlichen Bedürfnisse
urban:eden bietet innovative Klimaanpassungssysteme für die wachsende Stadt. Dezentrales Regenwassermanagement entlastet die Kanalisation, schützt Gewässer und sichert die Versorgung mit grün-blauer Infrastruktur. Filtersysteme bereiten Regenwasser auf und kühlen die Stadt durch Verdunstung; Hochwasserkreislaufwege vernetzen die Systeme.
Die Stärke von urban:eden liegt in der ganzheitlichen Kombination von Klimaanpassung und städtischer Infrastruktur. Im Straßenraum verbinden sich Brunnenretention, Feuchtgebiete, durchlässige Gehwege und Hochwasserkreisläufe zu einem System, das Kühlung und Überflutungsschutz bietet. Integrierte Sitzgelegenheiten und aufgewertete Flächen schaffen neue Erholungsräume.
Das Floating Wetland filtert Hochwasser und reinigt Flüsse. Ergänzt wird das Konzept durch Luftaufbereitung, Infiltration über Betonflächen und Sonnenreflexion.
Dieses vernetzte Denken der Infrastrukturen soll Umweltverträglichkeit und Lebensqualität auf ein neues Niveau heben – vor dem Hintergrund des Klimawandels und im Sinne einer gerechten, lebenswerten Stadt.
Bachelorarbeit 2018/2019 | Paulina Grebenstein
Betreuung: Prof. Nils Krüger, Prof. Dr. Lucy Norris
Der entworfene Fahrradweg ist kostengünstig, nachhaltig und verbindet graue Infrastruktur mit ökologischen Funktionen. Recycelte Betonelemente und Drainageplatten leiten Regenwasser direkt in Kanäle unter dem Weg, verhindern Pfützen und reinigen mit Titandioxid die Luft, indem Stickoxide in unschädliches Nitrat umgewandelt werden. Die blaue Farbe betont den Bezug zum Wasser, sorgt für Wiedererkennbarkeit und erhöht durch den Albedo-Effekt die Rückstrahlung von Sonnenlicht.
Der Weg ist leicht erhöht, um Sicherheit zu schaffen und Rad- vom Autoverkehr zu trennen. Integrierte Filter entfernen Sand, Öl, Müll und Mikroplastik aus dem abfließenden Wasser. Begrünte Mulden und Bioswales unterstützen die Versickerung und verbessern das Mikroklima. Durchlässige Gehwegplatten mit Pflanzlücken fördern die Begrünung. Ergänzt wird das Konzept durch integrierte Beleuchtung und Sitzbereiche, die den öffentlichen Raum aufwerten und alternative Aufenthaltsqualitäten schaffen.
Schwimmende natürliche Filterung
Der schwimmende Filter besteht aus einem Metallkorb, der in einer Konstruktion aus hohlen, schwimmenden Elementen aus recyceltem Beton hängt. Der Korb ist mit einer Kokosfasermatte ausgekleidet und mit einem Substrat wie Kies oder Blähton gefüllt, das mit Schilf und anderen Wasserpflanzen bepflanzt wird. Auf dem Substrat und den Wurzeln bildet sich ein Biofilm, der den Großteil der Filterleistung übernimmt. Die Pflanzen filtern nur wenige Nährstoffe, sorgen aber mit ihren Wurzeln für Belüftungskanäle im Substrat.
Der Filter bindet Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, organische Kohlenstoffverbindungen, Schwermetalle und Spurenstoffe. So wird Sauerstoffmangel im Wasser verhindert, der nach Starkregen zum Fischsterben führen könnte. Gleichzeitig wirkt der Filter als schwimmendes Feuchtgebiet: Er kühlt die Umgebung durch Verdunstung und fördert die Biodiversität. Die Form der Anlage orientiert sich an sanft geschwungenen Viertelkreisen und unterstützt die Renaturierung des Kanals. Der Reinigungsprozess erfolgt allein durch Schwerkraft; bei Trockenheit kann der Filter mit Fluss- oder Kanalwasser gespeist werden.
Fußweg
Mehrere schwimmende Stege machen das Wasser für Stadtbewohner zugänglich und verbinden den Kanal mit dem Ufer. Der Weg beginnt als erhöhtes Metallgitter, das Pflanzenwuchs ermöglicht und den Boden vor Verdichtung schützt. Er führt sanft zum Wasser hinab und enthält Rampen für barrierefreien Zugang. Die Holzplattformen greifen die geschwungene Form der Filter auf.
Tagsüber reflektiert eine kupferfarbene Umrandung warm das Wasser, nachts wird sie hinterleuchtet und markiert den Weg als leuchtende Linie. Sitzbänke und ein niedriger Zaun ergänzen den Steg, der Einblicke in das Ökosystem erlaubt, ohne es zu stören. Treppen und Rampen erleichtern den Zugang für Schwimmer, Boote und Rollstuhlnutzer.
So entsteht ein naturnaher Erholungsraum, der Menschen zusammenbringt und das Wasser erlebbar macht. Unter Brücken werden dunkle Bereiche durch Kupferspiegel und Lichtinstallationen aufgewertet.
