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Das Schul-Scooter-plus-System

Über ein Drittel der Grundschulkinder wird heute täglich mit dem PKW zur Schule gebracht – in zunehmender Zahl. Dies hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Umwelt. Vor allem aber hemmt der „übermotorisierte“ Schulweg die Entwicklungschancen der Kinder. Das Phänomen des Elterntaxis steht im Zusammenhang mit einer gesamtgesellschaftlichen Tendenz, die unter dem Stichwort „Helikopter-Eltern“ diskutiert wird und bei der die Kindheit immer mehr als „Risiko-kindheit“ wahrgenommen wird. Wie Studien verdeutlichen, drohen Kinder dadurch insgesamt unselbständiger und ängstlicher zu werden, zudem be-wegen sie sich weniger.
Polizeikontrollen vor Schulbeginn gehören längst zur Routine. Taxieltern mit Strafzetteln zu sanktionieren oder ihnen ein schlechtes Gewissen einzure-den, zeigt aber keine nachhaltige Wirkung. Was tun mit schwererziehbaren Taxi-Eltern? Wie kann der Schulweg sicher sowie motorisch und sozial akti-ver gestaltet werden?

Masterarbeit 2023 | Manuel Löhmann

Betreuung: Prof. Nils Krüger, Prof. Dr. Jörg Petruschat

Chaos vor dem Schulbeginn – Das Problem der Elterntaxis

Über ein Drittel der Grundschulkinder wird heute täglich mit dem PKW zur Schule gebracht – in zunehmender Zahl. Dies hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Umwelt. Vor allem aber hemmt der „übermotorisierte“ Schulweg die Entwicklungschancen der Kinder. Das Phänomen des Elterntaxis steht im Zusammenhang mit einer gesamtgesellschaftlichen Tendenz, die unter dem Stichwort „Helikopter-Eltern“ diskutiert wird und bei der die Kindheit immer mehr als „Risikokindheit“ wahrgenommen wird. Wie Studien verdeutlichen, drohen Kinder dadurch insgesamt unselbständiger und ängstlicher zu werden, zudem bewegen sie sich weniger.
Polizeikontrollen vor Schulbeginn gehören längst zur Routine. Taxieltern mit Strafzetteln zu sanktionieren oder ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, zeigt aber keine nachhaltige Wirkung. Was tun mit schwererziehbaren Taxi-Eltern? Wie kann der Schulweg sicher sowie motorisch und sozial aktiver gestaltet werden?

Treffpunkt • Elternbegleitung erwartet die Kinder. • Kinder bilden Fahrgemeinschaften.
Fahrt • Anfangs werden die Kinder begleitet. • Mit zunehmender Übung (und Verkehrserziehung) erfolgt die Fahrt selbständig. • Größere Kinder dienen als Vorbilder.
Ziel (Schulgelände) • Es erfolgt eine automatische Mitteilung über die sichere Ankunft der Kinder (auf Wunsch der Eltern). • Die „schoolter-Station“ dient als sichere Abstellvorrichtung, Ladestadion und Treffpunkt nach Schulschluss.

Ein Roller und mehr
Den Schulweg zu Fuß zu bewältigen, ist vergleichsweise mit wenigen Gefahen verbunden. Allerdings gehen Kinder eher ungern zu Fuß. Mehr Anreiz zur Bewegung bietet das Fahrrad, doch haben Kinder im Grundschulalter Probleme, sich gleichzeitig auf die Bewegungsabläufe beim Fahrradfahren und den Verkehr zu konzentrieren. Die motorischen Voraussetzungen für das Rollerfahren sind geringer und lassen mehr Raum für die Konzentration auf den Verkehr.
Ein Roller kann den anspruchsvollen Zielen der Produktentwicklung nicht für sich genommen entsprechen. Es bedarf der wesentlichen Ergänzung einer App, mit der die Eltern untereinander und mit der Schule verbunden sind.
Über die App werden Schülergruppen (2-5 Kinder) für den gemeinsamen Schulweg organisiert und Treffpunkte sowie sichere Schulwege ermittelt. Solange es notwendig ist, sollen auch Absprachen für die elterliche Beglei-tung der Schülergruppen über die App erfolgen. Nach Einverständnis der Eltern sollen die Gruppen selbstständig zur Schule fahren.
Die App entwirft Modelle einer gerechten Verteilung für die Leistungen der begleitenden Eltern. Härtefälle – etwa für Alleinerziehende und Familien mit vielen Kindern – werden dabei berücksichtigt.
Die App soll die Kinder nicht überwachen, allein das Eintreffen in der Schule soll den Eltern – auf ihren Wunsch hin – angezeigt werden. Die App soll flexibel auf Veränderungen (beispielsweise Unterrichtsausfälle) reagieren und kurzfristig neue Optionen für die Gruppenbildung und die Begleitung anbieten. Den Zugang erhalten die Eltern mit der Einschulung der Kinder. Aus sozialen und pädagogischen Gründen erhalten alle Schülerinnen und Schüler mit Beginn der ersten Klasse einen baugleichen Roller.
Um die Eltern zeitlich zu entlasten, werden diese in der Schule gewartet, wobei die Wartungsarbeiten Bestandteil des verkehrspädagogischen und dann auch verkehrstechnischen Unterrichts sein sollen. Mittelfristig soll die Wartung der Roller von ihren jungen Nutzern selbst übernommen werden. Mit Abschluss der dritten Klasse wird der Roller zur weiteren Verwendung an die Schule zurückgegeben.

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