Rettungssysteme für Passagierschiffe
Überleben auf hoher See
Rettungsarbeit auf See ist besonders schwierig, weil die Rettungszeit und die Ausweichplätze auf dem Wasser sehr eingeschränkt sind und die Arbeit stark von der Wetterlage abhängt. Dies gilt u.a. für Kreuzfahrtschiffe: ein Kreuzfahrtschiff mit einer Kapazität von mehr als 3000 Passagieren befindet sich meist mitten auf dem Meer, was mit dem Risiko einhergeht, dass im Notfall über einen längeren Zeitraum keine Hilfe am Unglücksort eintreffen und dadurch eine große Anzahl an Verletzten und Toten entstehen kann.
Die modernen Rettungsmittel im Schiff, wie z.B. Rettungswesten und -boote, werden zwar unter strengen Vorschrift en und Bestimmungen kontrolliert und die Besatzung wird dementsprechend ausgebildet bzw. trainiert. Es gibt aber immer wieder Situationen, was zu Komplikationen bei der Evakuierung oder Rettung führen kann ( z.B. Panikzustand bei Insassen).
Statistisch gesehen, geraten bei Schiffshavarie ca. 1-3% der Passagiere in Panik, und sie können sich beim Ablauf einer Evakuierung unkooperativ, kaum kontrollierbar verhalten (z.B. spontan von Bord springen). Dies kann letztendlich zu einer großen Anzahl an Verletzten und Toten führen.
Ein R-Autonom ist als sekundäres Rettungssystem konzipiert, das in Seenotfällen das klassische Rettungsmittel, nämlich die Rettungsinseln, unterstützen soll. Er lässt sich mit den bereits vorhandenen Rettungsmitteln im Schiff zusätzlich aufstellen. Außerdem stellt er ein intelligentes Rettungssystem dar, das vollständig automatisch funktioniert: Er nimmt einen Er-trinkenden rechtzeitig auf, fährt über 30m vom Schiff weg, um eine mögliche Sogwirkung des sinkenden Schiff zu vermeiden, und transportiert ihn zur Rettungsinsel.
Masterarbeit 2015 | Eunkyoung Lee
Betreuung: Prof. Nils Krüger, Prof. Dr. Jörg Petruschat
