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Das Vergissmeinnicht-Projekt

Diese Masterarbeit untersucht, wie intergenerationeller Austausch als nicht-medikamentöse Therapie zur Verzögerung einer Pflegebedürftigkeit bei Menschen mit Demenz beitragen kann. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung eines umfassenden Workshop-Konzepts mit entsprechenden Workshopmaterialien, die dazu beitragen sollen, die kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Teilnehmer*innen zu fördern.

Im Zentrum der Arbeit steht die Gestaltung eines modularen Bepflanzungssystems, das sowohl für Menschen mit Demenz als auch für Kinder im Grundschulalter einfach zu handhaben ist. Diese Systeme ermöglichen es, gemeinsam Pflanzen zu kultivieren, was nicht nur die sensorische Stimulation und kognitive Aktivität unterstützt, sondern auch die soziale Interaktion zwischen den Generationen fördert.

Die Arbeit stellt ein detailliertes Konzept vor, wie diese Workshops strukturiert und durchgeführt werden können, um einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen zu haben. Durch die Verwendung der vorgestellten Elemente im intergenerationellen Austausch wird gezeigt, wie bedürfnisorientiertes Design dazu beitragen kann, die Autonomie von Demenzpatient*innen zu verlängern und gleichzeitig das Bewusstsein und die Inklusion in der Gesellschaft zu fördern. Insgesamt zielt die Arbeit darauf ab, durch innovative Designlösungen einen wertvollen Beitrag zur nicht-medikamentösen Behandlung von Demenz zu leisten und neue Wege im Umgang mit dieser weit verbreiteten Erkrankung aufzuzeigen.

Masterarbeit 2024 | Louise Grotenhöfer

Betreuung: Prof. Nils Krüger, Prof. Dr. Lucy Norris

Die Pflanzen mit hohem Reizpotenzial können sowohl im Projektraum verbleiben, aber auch in ihren Behältern einzeln mit nach Hause genommen werden. Die bereits bepflanzten Elemente werden hierfür durch neue, unbepflanzte Elemente ersetzt, um diese im nächsten Gruppenzyklus erneut gemeinschaftlich bepflanzen zu können. Die zuvor bepflanzten Elemente für den Außenbereich werden in den städtischen Raum verlagert. Während das Begrünungselement die gemeinsame Arbeit von Menschen mit Demenz und Kindern sichtbar macht, vermitteln zusätzliche Infoboards mehr Eindrücke zu dem Prozess innerhalb des Projektes und den Menschen, die hieran beteiligt sind. Kinder und Menschen mit Demenz sehen so das eigene geschaffene Werk in ihrer direkten Umgebung. Somit wird nicht nur die Sichtbarkeit innerhalb des Themas Demenz in der Öffentlichkeit erhöht. Kinder und Menschen mit Demenz bekommen zusätzlich mehr Zugang den öffentlichen Raum mitzugestalten, was zu mehr Teilhabe und Selbstwirksamkeit führt.

Der Workshop findet wöchentlich in den vertrauten Räumen von Menschen mit Demenz statt – etwa in einem Demenzzentrum oder einer Tagespflegeeinrichtung – und bietet so ein sicheres Umfeld. Dort begegnen die Kinder den Betroffenen im Rahmen eines Schulprojekts.
Der Projektzeitraum ist zunächst auf drei Monate angesetzt, um regelmäßige Begegnungen und Austausch über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen. Die ausflugsähnlichen Treffen im Schulalltag motivieren die Kinder zusätzlich. Eine entspannte Atmosphäre entsteht durch gemeinsame Rituale wie Singen, Geschichtenerzählen und Kuchenessen.
Im Mittelpunkt steht nicht die exakte Ausführung von Aufgaben, sondern der Austausch – um Selbstwirksamkeit und Autonomie zu stärken. Gepflanzt werden reizstarke Pflanzen sowie Arten für die Stadtbegrünung, letztere in separaten Behältern, damit sie später im öffentlichen Raum eingesetzt werden können.

Pflanzmodule im Projektraum | Fotografie „Schule in Turin“ von Simone Bussi

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