AIRWAVE – Atemschutz der Zukunft

AIRWAVE Atemschutz der Zukunft

Interdisziplinäres Projekt der weißensee kunsthochschule berlin, Fachgebiet Produkt-Design und der Dräger Safety Ag & Co KGaA | Wintersemester 2014/2015

Die Palette der Atemschutzmasken umfasst ein breites Spektrum vom einfachsten Mundschutz bis zur professionellen Ganzgesichtsmaske mit Druckbeatmung. Entgegen den Erwartungen zeigt die Beobachtung des Marktes, dass keine klare Zuordnung von Maskentypen zu bestimmten Einsatzgebieten oder Anwendungen möglich ist. In der Vergangenheit sind durch gezieltes Vorantreiben einzelner technologischer Entwicklungen Produkte entstanden, welche sehr unterschiedlich in den Marktsegmenten angenommen wurden.
Ausgangspunkt für das Projekt war deshalb neben der Exploration der Produkte und
Anwendungen im zunehmend diversifizierten Markt der Atemschutzmasken die Benennung möglicher neuer Nutzungsszenarien, modifizierter Produktanforderungen oder denkbarer Zwischenlösungen als Grundlage für die Erarbeitung von Produktkonzepten. Bei der Ausarbeitung der Entwürfe waren Ergonomie und Funktionalität ebenso zu berücksichtigen wie eine adäquate anwendungs- und nutzerspezifische Gestaltung.
Die Fa. Dräger Safety mit Sitz in Lübeck verfügt über ein breites Produktportfolio im Bereich der Sicherheitstechnik. Das umfasst persönliche Schutzausrüstung für Feuerwehr, Industrie und Bergbau bis hin zu Geräten für Gasmesstechnik. Dräger Safety unterstützte das Projekt als Kooperationspartner – sowohl mit fachlichem Input und Ansprechpartnern als auch durch eine Förderung für Reisekosten und Modellbau.

Betreuung: Prof. Nils Krüger, in Kooperation mit Dräger Safety Ag & Co KGaA: Matthias Willner, Kim Steingrube, Michael Dietrich, Anne Ritter, Meike Syassen, Thomas Pancur  

Studierende: Carlos Schreib, Eunkyoung Lee, Christoph Volbers, Juri Giese, Edgar Prigoana-Müller, Laura Abbate, Julia Süpple, Julian Berg, Sven Grunwald, Maximilian Mahal, Yoon-Oh Nam

ESPIRE – Vollmaske

Carlos Schreib

Atemschutzvollmasken sind in der Anordnung ihrer Komponenten seit Jahrzehnten unverändert. Es gibt immer ein kleines Sichtfenster, eine Außen- und eine Innenmaske um ausgeatmete feuchte Luft vom Sichtbereich fern zu halten und Beschlag zu vermeiden. Der oder die Filter sitzen immer in der Nähe des Mundbereichs, genau wie das Auslassventil.
Diese Gegebenheit zu hinterfragen führte zu dem Ergebnis, dass die Komponenten bei ESPIRE eine gänzlich neue Anordnung bekommen haben.
Der auswechselbare Gas- und Partikelfilter ist oberhalb des Sichtfelds angeordnet und gibt damit den kompletten Mundbereich frei. Der Luftfluss wird linear von oben in den Sichtbereich, dann durch eine Kammertrennung mit Ventilen in den Mundbereich geführt, wo die Luft eingeatmet wird. Am Kinn befindet sich das Auslassventil.
Durch diese Anordnung entsteht eine völlig neue Ästhetik der Maske. Die fast vollständig transparente Front verbessert deutlich die Kommunikation und auch den Komfort, da man subjektiv weniger eingeschränkt wird. Auch der neue Gewichtsschwerpunkt verbessert den Tragekomfort. Durch das verringerte Raumvolumen im Frontbereich wird auch die Möglichkeit verringert, dass die Maske im Einsatz unabsichtlich vom Gesicht gelöst wird.

Die Maske wurde für Lackierarbeiten entwickelt, was spezielle Anforderungen hat. Die Arbeit des Lackierers ist stets körperlich anstrengend und oft langwierig. Oft wird mit Schutzanzug gearbeitet, der nicht mit der Maske kollidieren darf. Ein Helm wird fast nie benötigt. Zu beobachten ist auch eine stark maskuline Besetzung der Arbeiter.
Eine sportive Gestaltung der Maske lag daher nahe und setzt die wichtigsten Akzente im Design.
Die Nutzung der bisherigen Atemschutzmasken ist mit vielen Handgriffen verbunden.Deren Fünf-Punkt-Bebänderung war kompliziert und lästig im Nutzungsprozess. Espire hat die fünf dünnen Bänder zu einem breiten Band zusammengefasst.
Ähnlich einer Snowboardbrille ist nun der Anlegeprozess deutlich vereinfacht. Die Justierung der Bebänderung erfolgt einmalig beim ersten Anlegen. Sie bedient sich der Idee einer Baseballkappe, an deren Rückseite die Bebänderung durch einige Stufen verbunden werden kann und danach nicht mehr angepasst werden muss. Die Spannung des flexiblen EPDM-Materials der Bebänderung gewährleistet dennoch eine sichere Dichtigkeit rund um das Gesicht.

EXPAND – Halbmaske

Juri Giese

Atemschutz wird, trotz bekannter Risiken, immer noch stark vernachlässigt. Dies ist in Handwerksbetrieben besonders auffällig. Speziell bei der Verarbeitung von Kunststoff en bedeutet der Verzicht auf Atemschutz ein enormes Gesundheitsrisiko.
Das Konzept von EXPAND offeriert Lösungen für Anwendungsprobleme, die für die Vernachlässigung des Atemschutzes verantwortlich sind.

Dazu gehören:
– Der umständliche Auf- und Absetzvorgang der Atemschutzmaske
– Die Verortung der Atemschutzmaske in Pausensituationen
– Das große Volumen des Maskenkörpers

 

Die Maske wurde für Lackierarbeiten entwickelt, was spezielle Anforderungen hat. Die Arbeit des Lackierers ist stets körperlich anstrengend und oft langwierig. Oft wird mit Schutzanzug gearbeitet, der nicht mit der Maske kollidieren darf. Ein Helm wird fast nie benötigt. Zu beobachten ist auch eine stark maskuline Besetzung der Arbeiter.
Eine sportive Gestaltung der Maske lag daher nahe und setzt die wichtigsten Akzente im Design.
Die Nutzung der bisherigen Atemschutzmasken ist mit vielen Handgriffen verbunden.Deren Fünf-Punkt-Bebänderung war kompliziert und lästig im Nutzungsprozess. Espire hat die fünf dünnen Bänder zu einem breiten Band zusammengefasst.
Ähnlich einer Snowboardbrille ist nun der Anlegeprozess deutlich vereinfacht. Die Justierung der Bebänderung erfolgt einmalig beim ersten Anlegen. Sie bedient sich der Idee einer Baseballkappe, an deren Rückseite die Bebänderung durch einige Stufen verbunden werden kann und danach nicht mehr angepasst werden muss. Die Spannung des flexiblen EPDM-Materials der Bebänderung gewährleistet dennoch eine sichere Dichtigkeit rund um das Gesicht.

DETACH – Vollmaske

Sven Grunwald

Handelsüblicher Vollmasken sind schwierig zu reinigen. Ob in einer professionellen Reinigung oder beim simplen Auswischen mit Tüchern: Die Komplexität und Vielteiligkeit einer solchen Maske lassen Wartung und Hygiene zu einem langwierigen und somit aufwendigen Prozess werden.
Das Konzept der Vollmaske DETACH reduziert die Anzahl der Einzelteile deutlich und fasst diese zu wenigen, leicht zu demontierenden und zu reinigenden Baugruppen zusammen. Die dem Entwurf vorangegangene Recherche ergab, dass eine Vollmaske zur Grundreinigung beinahe komplett in ihre Einzelteile zerlegt werden muss. Marktübliche Modelle können aus über dreißig Einzelteilen bestehen. Selbst ein schnelles Auswischen mit Reinigungstüchern als regelmäßige Säuberung ist auf Grund vieler Hinterschnitte kaum hinreichend möglich.
Deshalb lag es nahe, ein Konzept zu entwickeln, welches mit möglichst wenigen, möglichst einfach voneinander zu trennenden Teilen mit einem Minimum an Hinterschnitten auskommt.

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Schnittansicht von DETACH: In der Mitte ist der Hygieneeinsatz gut zu sehen, der die Funktion der Dichtlippe der Halbmaske übernimmt und zusätzlich für mehr Hygiene sorgt.
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Schnitt einer aktuellen Vollmaske: Deutlich zu erkennen die komplizierte, stark hinterschnittene Form, die ein einfaches und schnelles Reinigen deutlich erschwert.

DETACH besteht aus drei Hauptelementen: einem Glaskörper als Sichtfenster, dem Halbmaskenkörper, welcher den Mund- und Sichtbereich voneinander trennt und dem Ventilkasten, welcher den Luftstrom steuert. Diese drei Elemente werden mit einem einzigen Schraubring miteinander montiert. Für eine verbesserte Hygiene wird ein zusätzlich Partikel filternder Stoffeinsatz in den Halbmaskenkörper eingelegt und nach Gebrauch entsorgt. Die umlaufende Dichtung ist auf den Rand des Glaskörpers reversibel aufgesteckt. Sie wird beim Tragen durch den darüber laufenden Ring der Bebänderung fixiert und dicht ans Gesicht gedrückt.
Die konsequente Reduzierung der Teile – DETACH hat weniger als 15 Teile – und deren hinterschnittfreie Ausführung vereinfachen den Reinigungsprozess erheblich. Sie sorgen zudem für eine einfache Handhabung und sind ebenso in der klaren Gestaltung ablesbar. Diese vermittelt dem Nutzer Sicherheit, Modernität und Hygiene.

DRÄGER CHOICE – Applikation

Julia Süpple

Wesentlich für die Wirksamkeit des Atemschutzes ist die richtige Auswahl der Filterart. Mit der Erschließung neuer Vertriebswege wie Handwerkerbedarfe oder Onlineshops ist eine professionelle Beratung immer weniger gegeben. Die Applikation DRÄGER CHOICE richtet sich dem- entsprechend an Privatkunden und wenig geschulte Händler. Art der Tätigkeit und Arbeitsumgebung sind der Ausgangspunkt für den Auswahlvorgang. Zudem nutzt DRÄGER CHOICE neue Möglichkeiten der digitalen Technologien zur Informationsbereitstellung für die unerfahrene Zielgruppe. Die Applikation fungiert somit als nutzerorientierte Beratung zum Thema Arbeitsschutz. Aufgrund der konsequent anwendungsbezogenen Herangehensweise ergeben sich aus der Arbeit auch Ansätze für weiterführende Produkt- und Serviceangebote im Bereich der Atemschutzfilter. Das sind beispiels- weise eine Ausdifferenzierung der Filterkapazitäten, eine Auswahl an Filterformen in Abhängigkeit von weiterem Arbeitsschutz und Tätigkeit oder unter- stützende Angebote zur Schadstoffbestimmung.

Anzeige Sicherheitsstatus, Icons für Merkliste/Shop/Hilfswerkzeuge
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Die Informationen für die Bereitstellung des passen- den Filters werden in drei Teilbereichen innerhalb der Applikation gesammelt. Diese sind: Tätigkeit/ Material, Arbeitsumgebung und Arbeitsschutz. Aus ihnen kann schließlich die Filterklasse und -sorte ermittelt werden. Die Interaktion ist nicht rigide sondern lässt das Fehlen von Angaben – beispielsweise aufgrund mangelnder Information des Nutzers – explizit zu. Die Qualität und Quantität der angegebenen Antworten schlägt sich jedoch in einer Sicherheits- statusleiste am linken Rand des Bildschirms nieder. Dabei gilt: Je genauer die Angaben des Anwenders, | 44 desto höher der angezeigte Skalenwert und desto präziser auch das Suchergebnis. Hilfsfunktionen, wie der Barcodescan und die Merkliste, dienen der schnellen Sammlung von Informationen, welche anschließend als Eintragungen innerhalb der Suche sichtbar werden. Daraufhin können diese präzisiert oder auch abgeändert werden, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Das Ergebnis selbst besteht aus der Angabe einer Filterklasse, welche durch gängige Abkürzungen und Farb- codierungen dargestellt wird, sowie konkreten Produkten, welche anschließend im Shop erworben werden können.

Abfrage Tätigkeit(en) und Material(ien)
Abfrage nach der Arbeitsumgebung
Abfrage zu vorhandenen Arbeitsschutzkomponenten
Filterergebnis mit Angabe der erforderlichen Filterklasse und Produktvorschlägen

SECAIR – Keine Atemschutzmaske

Christoph Volbers

SecAir ist keine Atemschutzmaske. „Maske“, das heißt nicht nur gefilterte Luft, sondern gleichzeitig: Schweiß, Feuchtigkeit, Kondensat, Hautreizung, Kommunikationsstörung, Verfremdung und Entstellung. Gerade der Mangel an Komfort, Kommunikation und Ausdrucksfähigkeit führt dazu, dass Atemschutzmasken zur Zwangsjacke werden – getragen nur bei Gefahr für Leib und Leben.
Das Konzept von SecAir geht hier einen anderen Weg und verlässt den empfindlichen Gesichtsbereich als Verortung für den Atemschutz. SecAir liegt wie ein Schal auf Brust, Schultern und Rücken auf. Damit ist SecAir außerhalb von Sichtfeld oder Arbeitsbereich und auch bei dauerhaftem Tragen sehr komfortabel.

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Die gewöhnliche Masken-Luft ist sauber im Sinne von schadstofffrei. Die Atemluft von SecAir wird – unterstützt durch ein Gebläse – gefiltert und gesäubert, temperiert (warm/kalt) und hydriert (feucht/trocken). Das macht die Luft nicht nur sauber, sondern auch qualitativ besser.
Ein schnell strömender Luftvorhang schützt den belüfteten Mundbereich vor eindringender Umgebungsluft. Er ist dabei keine blockierende Trennwand sondern eine Führung – die belastete Umgebungsluft wird um den Kopf herum geleitet.
Mit Gesten werden Intensität, Temperatur und Hydrierung der Luft gesteuert. Standfüße am rückseitigen Filtereingang halten SecAir so in Position, dass alle Luft-Ein- und Ausgänge zum Boden zeigen. So kann keine Staubschicht die Luftwege von SecAir zusetzen.
Hinter dem Wechsel-Filter liegen Klimatechnik und ein Akku. Über eine Induktionsfläche in der Wandhalterung wird er geladen.

VACUUMSNAP – Atemschutzfilter

Edgar Prigoana-Müller

Vor Benutzung einer Atemschutzmaske muss die Dichtheit aller Komponenten und Schnittstellen wie Filter-Maske oder Maske-Gesicht auf Dichtheit überprüft werden. Üblicherweise erfolgt der Dichtetest durch das Verschließen der Filteröffnung mit der Hand und der Erzeugung von Unterdruck in der Maske. Durch das Abdichten des Filters mit der Handfläche wird die Maske jedoch an das Gesicht gedrückt und das Ergebnis verfälscht.
Der VacuumSnap-Filter lässt sich mithilfe einer einfachen Drehbewegung (wieder-)verschließen – die Dichteprüfung kann also ohne Berührung der Maske erfolgen. Ist der Nutzer durch Ansaugen der Luft in der Lage, einen ausreichend hohen Unterdruck in der Maske zu erzeugen, öffnet sich der Filter automatisch. Die Dichteprüfung ist unverfälscht und zuverlässiger als bei herkömmlichen Filtern. Dadurch ist die Sicherheit des Nutzers in allen Situationen gewährleistet.

Mittels zweier Indikatoren wird die Haltbarkeit des Filters angezeigt. Der erste Indikator wird bei der Erstbenutzung entsiegelt und gibt die Gesamtlauftzeit des Filters an. Die Gesamtlaufzeit ist dabei unabhängig vom aktiven Gebrauch des Filters. Dies bedeutet, dass der Filter selbst bei Nicht-Gebrauch nach einer bestimmten Laufzeit nicht mehr gebraucht werden kann.
Der zweite Indikator vemittelt die aktive Benutzungsdauer des Filters und signalisiert dem Nutzer, sobald die Aktivkohlepartikel ihre Filterleistung verloren haben. Die Indikatoren basieren auf Materialien die sich z.B. durch die Reaktion mit Sauerstoff oder Verdunstung von Flüssigkeiten verfärben und dadurch den Leistungsverlust des Filters anzeigen.
Durch die Verwendung eines Bajonett-Anschlusses, wird der Filter bei Verwendung stets so in Position gebracht, dass der zweite Indikator nach oben zeigt. Der Nutzer wird somit schon während des Arbeitsprozesses informiert, wenn die Filterleistung nachlässt und der Filter ausgetauscht werden muss.

INSTANT PROTECT – Filtermasken-System

Julian Berg

Das System InstantProtect besteht aus permanent getragenen Earpieces mit Gehörschutz und einer leicht an- und ablegbaren Filtermaske. Es bietet dem Nutzer damit eine Kombination aus Atem- und Gehörschutz mit einem hohen Maß an Flexibilität. InstantProtect wurde für den Einsatz in der Metallindustrie – insbesondere für das Schweißen – entwickelt. Das Set aus zwei hochwertigen, wiederverwendbaren Earpieces kann mit kompatiblen Instant Protect Einweg-Halbmasken in allen drei EN-Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3 kombiniert werden. Die komfortablen, individuell an die Kopfgröße anpassbaren Earpieces werden über eine Magnetschnittstelle schnell und simpel mit der Maske verbunden. In kurzen Pausen- und Gesprächssituationen kann diese Verbindung, beispielsweise ohne das Absetzen eines Helmes, augenblicklich gelöst bzw. ebenso schnell wieder geschlossen werden.

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Die automatische Positionierung mit Hilfe von Magneten verhindert ein Verrutschen der Maske und sorgt für einen zuverlässigen, druckfreien Dichtsitz des Maskenkörpers. Das Ausatemventil sorgt für einen kaum spürbaren Atemwiderstand und dient als Greifbereich. Die ausgeformte, rutschsichere Fläche ist so gestaltet, dass die Atemschutzmaske mit den für das Schweißen üblichen, groben Lederhandschuhen zu handhaben ist. Die Earpieces verfügen über einen integrierten Gehörschutz. InstantProtect bewahrt den Nutzer so- mit nicht nur vor dem Einatmen von Partikeln und toxischen Gasen, sondern ebenso vor der erhöhten Lärmbelastung während des Schweißens und Schleifens von Metall. Alternativ zum Gehörschutz kann ein Bluetooth- Modul verwendet werden, um bei der Arbeit über das Smartphone erreichbar zu bleiben oder Musik zum Earpiece zu streamen.

PLIANT – Halbmaske

Laura Abbate

Die Atemschutzmaske PLIANT besteht aus zwei Hauptkomponenten – einem kompakten Einmalfilter und einem individualisierbaren, wiederver-wendbaren textilen Tuch zur Fixierung. Die Filtereinheit von PLIANT hat einen weichen Bereich, welcher im Nutzungszustand direkt am Gesicht anliegt. Er realisiert somit neben der Filterung der Luft auch die Funktion der Abdichtung zum Gesicht. Um das zu leisten, war Neuentwicklung des Filteraufbaues wesentlicher Bestandteil des Projekts. Im Ergebnis entspricht das Einmal-Filtersystem von PLIANT trotz erhöhter Funktionalität der Komplexität herkömmlicher Filtereinsätze.

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Tragekomfort und Individualisierung stehen bei PLIANT im Vordergrund, um eine Identifikation und damit höhere Akzeptanz für Atemschutz zu schaff en. Deshalb erfolgt die Fixierung der Maske durch eine textile Aufnahme. Sie ist angenehm zu tragen, waschbar, leicht anpassbar an unter- schiedliche Physiognomien und sehr variabel in der Gestaltung. Verschiedene Schnitte und Verschlussprinzipien wie Binden, Kletten oder Knöpfen erlauben eine Vielfalt formaler Ausführungen. Die Materialaus- wahl kann nach persönliche Vorlieben aber auch angepasst an die Arbeitsbedingungen erfolgen – beispielsweise schützend, robust, atmungsaktiv, wärmend, leicht oder durchbrochen. Die textile Aufnahme ist frei in der grafischen Gestaltung oder Farbgebung und kann so individualisiert oder ent- sprechend des Arbeitsbereiches/dem Unternehmen gelabelt werden.

VARIO – Halbmaske

Eunkyoung Lee

Die Maske Vario verfügt über einen austauschbaren Einsatz, welcher sich durch Andrücken verformt und so individuell an die Gesichtsform anpasst wird. Die textile Oberfläche des Einsatzes ist angenehm auf der Haut und absorbiert Schweiß. Tragekomfort und Hygiene werden somit verbessert. Jeder Mensch hat seine eigene Physiognomie. Die standardisierten Masken passen daher nicht auf je- des Gesicht. Die Herstellung von individualisierten Produkten ist noch immer mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Vario realisiert die Anpassung mit einem Einsatz, welcher im Inneren aus formadaptierendem Schaum besteht, wie er beispielsweise in der Orthopädie verwendet wird. Durch leichtes Andrücken kann er an jede Gesichtsform angepasst und somit individualisiert werden.

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Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit in der Arbeitsumgebung in der chemischen Industrie führen häufig dazu, dass man unter der Maske schnell ins Schwitzen kommt. Die häufig im Mundbereich der Maske eingesetzten Silikonteile sind für die Nutzer unangenehm. Der Bereich der Halbmaske Vario, welcher direkt mit dem Gesicht in Berührung kommt, besteht nicht aus Silikon. Die Oberfläche des separa- ten Einsatzes bildet ein flexibles, absorbierendes |Textilmaterial (z.B. Jersey). Dies ermöglicht dem Benutzer einen optimalen Tragekomfort sowie ein angenehmes Gefühl ohne Schweiß in einer Ar- beitsumgebung mit hohen Temperaturen und ho- her Feuchtigkeit. Der Einsatz ist aus hygienischen Gründen aus tauschbar. Die einfach aufgebaute Bebänderung erlaubt ein müheloses tragen. Sie hält den Halsbereich frei. Die Maske passt zu jeder Schutzbrille, da die Bänder höher als die Schutzbrille positioniert sind.

X-PLORE PHARMA – Mund-Nase-Schutz

Maximilian Mahal

Leichter Mund-Nase-Schutz ist in der Regel umständlich anzulegen und weißt hohe Leckagen von über 50% auf. Das Konzept der klebbaren Maske X-Plore Pharma schafft hier deutliche Verbesserungen. Moderne Klebetechnologien sind leicht, schnell und temporär. Sie können wasserdampf-permeabel und trotzdem bakterien- und keimundurchlässig gestaltet sein. Komfort bei langen Tragezeiten, Haut-und Allergiefreundlichkeit sind Stand der Technik. Im Anwendungsgebiet der pharmazeutischen Produktion ergibt sich dadurch ein einfaches und hygienisches Produkt, welches sowohl den Mitarbeiter als auch das hergestellte Produkt schützt.
Die X-Plore Pharma bietet absoluten Formschluss mit der jeweils individuellen Gesichtstopologie und dadurch einen sehr hohen Dichtsitz. Die spezifische Kontur ist maßgeblich für die Formbildung am Kopf. X-Plore Pharma ist als Faltmaske konzipiert und realisiert so ein minimales Packmaß. Sie ist einzeln in einer Folienverpackung eingeschweißt und die Klebeflächen werden durch eine Trennfolie versiegelt – was auch semantisch Reinheit signalisiert. Nach Gebrauch wird die Maske wieder zusammengefügt – dabei schließen die Klebeflächen das kontaminierte Innere ein – und kann problemlos entsorgt werden.

Pharmazeutische Reinraumfertigung

Als Anwendungskontext wurde die pharmazeutische Produktion untersucht. Aus der Analyse der Arbeitsumgebungen und Interviews mit verschiedenen Akteuren aus der Industrie, wurde ein Aufgabenheft für die Konzeption und den Entwurf gebildet.
Die Arbeitsumgebung darf keinen ständigen Atemschutz erfordern. Die Maske dient hier vor allem dazu, das Produkt vor Verunreinigungen durch den Arbeiter zu schützen. Andere Schutzausrüstung wie Haube und Schutzbrille sind vorgeschrieben. Das geordnete Anlegen der Arbeitskleidung in speziellen Reinraumschleusen ist zeitaufwendig und erfordert geschultes Personal. Daraus resultiert der Bedarf nach längeren Tragezeiten.
Der Entwurf nimmt darauf in seiner Anwendung, Form, Funktion und Formalästhetik Rücksicht. Durch den hohen Dichtsitz, vor allem im Nasen-Wangen Bereich, ist eine beschlagfreie Kombination mit dem Augenschutz gewährleistet. Die Klebeausrüstung ermöglicht ebenso ein sicheres Entsorgen der kontaminierten Maske nach dem Ablegen. Die Bebänderung entfällt und verhindert so Konflikte mit einer Kopfbedeckung. Die Summe der Detaillösungen in einem holistischen Entwurf soll die Nutzerakzeptanz und damit die Effizienz der Schutzmaßnahmen steigern.

Trennfolie als semantische Sperre

Die Formbildung der Maske baut auf der morpho- logischen Gestalt des Kopfes auf. Die Konturlinie prägt das Erscheinungsbild. Maßgeblich sind dabei die Aussparung für die Nasenwurzel, die für eine bessere Anpassung sorgt, die Materialzugabe, die den kritischen Nasen-Wangen Bereich überbrückt, und die weit nach hinten gezogenen Anfasser, welche außerdem die bedeckte Fläche vergrößern. Formale Details wie die Prägelinien zum Verbinden der einzelnen Filterlagen und die Platzierung der Produkttypographie folgen dem Thema. Die Maske hat ein leichtes, dabei geordnetes und präzises Erscheinungsbild. Die Folienverpackung nimmt Bezug auf diese Elemente: Durch Ihre Transparenz wird die intrinsische Qualität der Materialtechnologie betont. Obwohl die Parameter für die Formbildung definiert sind, lassen sie formalästhetische Spiel- räume zu. Die Anpassungen an weitere Märkte jen- seits der Pharmazeutischen Industrie sind möglich, beispielsweise in der Medizin, der optischen Industrie, der IT-Industrie oder im Anlagenbau. Interessant ist dabei vor allem auch der asiatische Raum, in dem die Maske eine feste Rolle im Alltag eingenommen hat.

ALIEN – Halbmaske

Yoon-Oh Nam

Die Halbmaske ALIEN ist für den Einsatz in der Metallindustrie konzipiert. In diesem Arbeitsumfeld sind unterschiedliche Schadstoffbelastungen vorzufinden. Bei der mechanischen (Nach-) Bearbeitung von Metall wie dem Schleifen, Putzen oder Trennen entstehen hauptsächlich Belastungen durch Staub und Partikel. Beim Galvanisieren, Beizen oder Schweißen werden toxische Gase und Dämpfe freigesetzt. Die Masken sind zudem starker Verschmutzung ausgesetzt. Die Maske Alien ist aus nur drei Einzelteilen auf- gebaut. Das ermöglicht – wie bei vergleichbaren Masken auch – die Verwendung anwendungs- spezifischer Filter. Außerdem unterstützt das „3-piece-prinzip“ die Reinigung. Die Maske kann nach jedem Einsatz unkompliziert in wenige Teile zerlegt und einfach gesäubert werden. Die Tätigkeiten in der Metallindustrie sind von körperlich schwerer Arbeit geprägt und werden deshalb überwiegend von Männern ausgeführt. Ziel des Entwurfs ist daher ein maskuliner Charakter, welcher die aktive Arbeitsweise repräsentiert. Gleichzeitig soll die Form der Atemschutzmaske dem Nutzer Sicherheit und Vertrauen kommunizieren.

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Bestandteile der Maske ALIEN (3Teil-Prinzip)
Maske im Kontext der Metallindustire

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