CORA

CORA

Ein hybrider Service zur geschlechtersensiblen Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen

CORA ist ein hybrides Ökosystem aus digitaler Plattform, physischem Partnernetzwerk und intelligentem Erinnerungssystem. Nutzende werden zyklisch durch flexibel gestaltbare Vorsorgeprozesse begleitet – in einer empowernden Sprache und auf eine Umsetzung ausgelegt, die alltagstauglich und inklusiv ist. Eine gendersensible KI analysiert auf Wunsch eingetragene

Gesundheitsdaten kontextualisiert und bietet auf Basis gendermedizinischer Erkenntnisse verständliche Einordnungen. Die CORA-Partner – darunter Apotheken, Labore, Physiotherapeut*innen und Fitnessstudios – werden geschult, zertifiziert und sichtbar gemacht, sodass Vorsorge niedrigschwellig in den Alltag integrierbar wird.

Masterarbeit 2023/2024 | Hanne Wegener

Betreuung: Prof. Nils Krüger, Prof. Dr. Jörg Petruschat

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Frauen. Dennoch ist die Vorsorge bislang weder geschlechtersensibel gestaltet noch fest im Alltag vieler Menschen verankert.

Die Gendermedizin zeigt seit Jahren: Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur biologisch (Sex), sondern auch in ihrem sozialen Erleben (Gender) – und diese Unterschiede beeinflussen Symptome, Risiken und medizinische Bedürfnisse. Trotz dieser Erkenntnisse fehlen geschlechtersensible Ansätze weitgehend in der heutigen Vorsorgelandschaft – insbesondere in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Hinzu kommt: Vorsorgeangebote sind häufig schwer in den Alltag integrierbar. Statt flexibler und niedrigschwelliger Formate gibt es meist einzelne, abstrakte Termine – lang, unpersönlich und kaum vereinbar mit einem vollen Leben. So bleibt Vorsorge für viele unsichtbar, mühsam oder schlicht unerreichbar.

Aktuell bedeutet Vorsorge oft nicht mehr als ein einzelner Termin, den man eigenständig organisieren muss. Es fehlt an persönlicher Begleitung, verständlicher Vorbereitung und verlässlicher Erinnerung. In der Arztpraxis ist man meist eine:r von vielen – mit wenig Zeit, kaum Raum für Fragen und ohne klare Orientierung. Die Verantwortung für die eigene Gesundheitsvorsorge liegt allein bei den Patientinnen – und genau das überfordert viele.

Strucktur & Verortung

CORA ist als Modellprojekt an einer Universitätsklinik verankert (Baustein 1) und wird in Kooperation mit Krankenkassen entwickelt. Dadurch wird der Zugang zur Vorsorge über bestehende Systeme wie Krankenkassen-Logins oder die elektronische Patientenakte erleichtert (Baustein 2). Ergänzend entsteht ein Partnernetzwerk (Baustein 3) – bestehend aus Apotheken, Hausärzt*innen, Gynpraxen und weiteren Orten des Gesundheitswesens. Diese Partner machen Vorsorge im Alltag sichtbar, zugänglich und vertrauenswürdig. Über das CORA-Label und digitale Schnittstellen werden sie Teil eines neuen, niedrigschwelligen Versorgungsökosystems.

 

Modulare Vorsorgepfade

CORA denkt Vorsorge neu – nicht als großen Einzeltermin, sondern als modularen Weg, der sich flexibel in den Alltag einfügt. Frauen können einzelne Vorsorgebausteine wie Blutdruckmessung, Labortests oder Beratung ortsunabhängig und zeitlich gestreckt absolvieren – zum Beispiel in der Apotheke, bei der Hausärztin oder der Physiotherapeutin. So entsteht ein niedrigschwelliger, begleiteter Vorsorgepfad, der echte Teilhabe ermöglicht und sich an den Lebensrealitäten der Nutzerinnen orientiert.

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